„Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht trennen“(Mt.19,6) 22.10.00M(1.10.00A)


E.

Aus Gottes Sicht gehören immer bestimmte Bereiche zusammen. Die partnerschaftlich ausgelebte Sexualität gehört in den Zusammenhang einer ganzheitlichen Beziehung, sie ist gedacht als ein untrennbarer Teil einer kompletten, exclusiven Lebensform, die Ehe heisst. „Ein Fleisch sein“ ist mehr als die Vereinigung zweier Körper, das ganze Leben verschmilzt und verbunden. Die Bereiche Geist, Seele und Leib beeinflussen sich gegenseitig.

Daher lässt sich auch unsere Beziehung zu Gott nicht auf den Geist reduzieren, sondern hat auch etwas damit zu tun, wie wir mit unserer Seele und unserem Leib umgehen. Es steht geschrieben:

„Der Leib ist nicht für die Hurerei, sondern für den Herrn (da) und der Herr für den Leib.“ (1.Kor.6,13) Gott kümmert sich um alle Bereiche unseres Lebens. Daher fragt Paulus auf der anderen Seite: „Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich denn die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Hure machen? Oder wisst ihr nicht, dass wer der Hure anhängt, ein Leib mit ihr ist? Denn es werden, heisst es, die zwei ein Fleisch sein. Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm.“(1.Kor.6,15-17)

Selbst eine „One-Night“-Begegnung hätte also eine umfassende Auswirkung und Bedeutung sowohl in der Beziehung zum Herrn, mit dem wir ein Geist sind und dem unser Leib gehört als auch durch den Einfluss z.B. unreiner Geister, die in Menschen wirken, die häufig den Partner wechseln.


So entscheidet auch erst der Zusammenhang, der Kontext, der Rahmen, wie ein bestimmter Sachverhalt aus biblischer Sicht zu bewerten ist.


Hierzu wollen wir uns einige Beispiele aus dem Alten Testament anschauen:


  1. Abrams Verhalten, wie es in 1.Mose 12,14-19 geschildert wird, ist weder ehrenhaft noch eindeutig. Dennoch entscheidet das Faktum der Ehe, wie Gott das findet, dass der Pharao Sarai an seinen Hof holen lässt. Gott schlägt ihn mit einer Plage ohne Ansehen der Person. Daran merkt der Pharao, dass etwas nicht stimmt.

  2. Issak verrät durch seinen Umgang mit Rebekka in einer ähnlichen Situation, dass sie nur seine Frau sein kann (1.Mose 26,8). So geht man nicht mit seiner Schwester oder irgendeiner anderen Frau um. Für ein Ehepaar war das Verhalten ok. und eindeutig.

  3. Über Esau haben wir das leztemal gesprochen. Ihm wird Hurerei vorgeworfen, obwohl er nicht zu dafür bezahlten Frauen gegangen ist. Der Zusammenhang seiner Lebensprioritäten entscheidet: Zunächst hat er das Erstgeburtsrecht und damit den Bund mit Gott, dann seine Eltern, die nicht mit der Heirat mit einer heidnischen Frau einverstanden waren, verachtet. Beim Verkauf des Erstgeburtsrechts erwies er sich als käuflich wie ein Hurer, für die späteren Ehefrauen steht der Trotz gegen Gott, seinen Bruder und seine Eltern im Vordergrund.

  4. Auch bei dem Richter Samson ist zunächst nicht die aussereheliche Huherei das Problem, sondern das sich Einlassen auf einen Partner, der einem anderen Gott und Geist gehört und dient (Richter 14).

  5. Gehen wir noch einmal zu den Erzvätern zurück: Der Sohn von Juda muss sterben, weil er den Zusammenhang von Sexualität und Fortpflanzung verachtet (1.Mose 38). Er lässt sich auf die Schwagerehe ein, ohne die damit verbundene Verantwortung wahrzunehmen. Das ist die eigentliche Sünde, das was Gott zusammengefügt hat, zu trennen, den Spass von der Verantwortung. Das heisst nicht, dass aus Gottes Sicht bei jedem Geschlechtsverkehr ein Kind geplant sein muss. Aber ohnehin gehört der Intimverkehr in die Einbettung einer Ehe und möglichen Familie. Immer wieder macht Gott souverän diesen Zusammenhang klar. - 2 -

  6. Die Geschichte von Amnon und seiner Halbschwester Tamar (2.Sam.13) spricht eine klare und krasse Sprache. Zunächst wird deutlich, dass das gierige Begehren nicht stark macht für die Ehe, sondern eher ein Anzeichen dafür ist, wie Jesus es sagt, dass jemand im Herzen bereits die Ehe gebrochen hat. In unserer Zeit werden die Schamgrenzen herabgesetzt. Das bringt keine starken Ehe hervor. Das Wort Gottes sagt (Spr.16,32), dass ein Geduldiger und beherrschter Mensch einem starken (potenten), drängenden Eroberer vorzuziehen ist. Die Ehe zwischen Tamar und Amnon wäre aus ihrer Sicht das kleinere Übel gewesen, a sie schnell und unkompliziert hätten heiraten können, obwohl sie nicht viel Glück und Liebe zu erwarten gehabt hätte. Selbst darauf wollte er nicht warten. Das grausame ist, dass in seinen Augen ihre Achtung danach nicht steigt, sondern noch mehr sinkt. Der Hass wird grösser als die Liebe bzw. das Begehren!

  7. Jesus spricht die Frau am Jakobsbrunnen geschickt auf ihre Männerbeziehungen an. Der Zusammenhang klärt, ob es Ehemänner sind oder nicht. Die Tatsache, dass sie jetzt mit einem Mann zusammenlebt, macht ihn nicht zum Gatten/Ehepartner.


Hier müssen wir auf das Problem der Pornographie und Freikörperkultur zu sprechen kommen. Der Zusammenhang entscheidet, ob Nacktheit angemessen ist oder nicht: Gott gab ihnen Kleider im Paradies!

Gott will nicht, dass der Zusammenhang von Nacktheit und Vertrautheit, Intimität und Bindung, Spass und Verantwortung, Hingabe und Ehe aufgelöst, isoliert wird. Was ist denn schlecht an einem schönen Körper? Was ist denn schlecht an einem schönen Gefühl? Kann denn Liebe Sünde sein? Ich frage: Kann denn Sünde Liebe sein?

Eigentlich kann doch eine Frau auf einem Plakat oder auf einer Leinwand nie zusammenhanglos von ihrem Ehegelöbnis oder ihrer Nichtbindung getrennt angesehen werden. Männer neigen zu einer analytischen Trennung verschiedener Lebensbereiche. In diesem Fall lässt sich das nicht trennen:

A)Frauen, die sich entblössen, ihren Körper prostituieren oder für Geld darstellen, sind entweder die eines anderen oder sie werden es später sein: In beiden Fällen Finger und Augen weg!

B)Du bist der Mann oder die Frau eines anderen: entblösse dich nicht und lass auch nicht entblösste Menschen und Bilder an dich heran! (auch in der Gemeinde sollen die Engel nicht provoziert werden durch aufreizende Kleidung oder Entblössung)

C)Verführe niemand: Diese Beziehung ist auf Sand gebaut.

D)Was ist denn, wenn sie nicht verheiratet ist und du nicht: Dann interessiere dich ganz für sie, nicht nur für ihren Körper, sondern für den Kontext ihres Lebens, ihrer Persönlichkeit. Bist du bereit, nicht nur ins Bett mit ihr zu gehen, sondern auch 50 Jahre zusammenzuleben, für sie zu sorgen (und umgekehrt). Erst kennenlernen, dann heiraten, dann ins Bett!

E)Es gibt welche, die nicht heiraten wollen und sich entblössen: Hurerei, die will dann später evtl. auch keiner mehr, weil sie sich allen gezeigt hat.


Verrückt, dass in unserer emanzipierten Zeit immer noch so viele Männer und Frauen mitmachen!

Der Teufel trennt, isoliert und verführt dadurch (Bsp. Rauchen, Abhängigkeit ist das Problem).

Wir haben in Gott den Schöpfer, der uns zum Grund und zur Quelle des Lebens zurückbringt und daran anschliesst. Wir leben in einem Zusammenhang mit ihm, unserem Schöpfer und Erlöser.


Noch ein positives Beispiel zum Schluss: Josef in 1.Mose 39. Er sieht den Zusammenhang der Ehe dieser Frau, die ihn verführen will, und seines Bundes mit Gott, den er nicht beleidigen will.