Umgang mit Besitz, Finanzen im Reich Gottes am 28.05.2000

 

E.

Warum?

1.     Den ganzen Ratschluß Gottes verkündigen; Jesus hat auch über Geld/Habgier usw. gelehrt.(1992 darüber gepredigt)

2.     Jahreslosung: Ihr werdet meine Zeugen sein bis an das Ende der Erde! Mission/Evangelisation hat viel mit Personal und Finanzen zu tun.

3.     Anlaß: Prophetie von Ed Traut vergangenen Dienstag

 

Wiederholung vom letzten mal:

Die Grundmotive von Geben und Nehmen aus 2.Kor.8-9 waren

·       Freiwilligkeit,

·       Beteiligung am Dienst,

·       Ausgleich schaffen zwischen Mangel und Überfluß,

·       Ausdruck von Hingabe in Saat bzw. Opfer,

·       Kreislauf des Segens erhalten.

 

Heute konkreter/praktischer Bezug zu Geld, Finanzen, 10%. Dabei möchte ich vier Zuordnungen innerhalb dieses Themas vornehmen:

Das Wort Gottes über diesen Bereich

1.     in der Zeit vor dem mosaischen Gesetz

2.     im Gesetz des AT

3.     im Neuen Bund (= nach dem Gesetz)

4.     in der Auseinandersetzung mit dem Götzen Mammon

 

1.     In der Zeit vor dem mosaischen Gesetz

 

1.Mose 14,17-20: Abram gibt Melchisedek den Zehnten von allem. Der Gesegnete gibt dem Segnenden Anteil an materiellen Gütern. Er zeigt damit, daß er seinen Erfolg, den Sieg, seinen Wohlstand Gott verdankt und dankt Ihm, indem er stellvertretend Melchisedek von allem gibt. „Von allem“ heißt, dass er keinen Bereich seines Lebens von der Hingabe an Gott ausnimmt.

 

1.Mose 28,22: Jakob sagt Gott im voraus den Zehnten von allen Gütern, die er möglicherweise erwirbt zu. Sein Entschluß ist, wenn Gott ihn treu und beständig gesegnet und bewahrt hat, dementsprechend treu und gewissenhaft alles, was er besitzt zu verzehnten, d.h. 10% Gott wieder zurückzugeben. Das kann ein guter Vorsatz vor Geschäftsabschlüssen, Honoraren, neuen Arbeitsstellen oder möglichen Gehaltserhöhungen oder Gratifikationen, vor dem Lohnsteuerjahresausgleich oder überhaupt angesichts von der Bitte um Bewahrung, Gesundheit und Hilfe für sich und seine Familie sein.

 

Frage: Wie gab Jakob den Zehnten? Wem gibt man, wenn man dem HERRN geben will? Den Söhnen Levi? Die gab es damals noch nicht. Nein! Wenn der Gedanke ist, Gott zu geben, wird es der Verfügungsgewalt des Menschen entzogen, meistens indem es verbrannt wird. Es wird dem Profanen, Nützlichen entzogen und unnütz, sinnlos verpulvert. Leider verpulvern viele sinnlose Summen in Rauchopfern, die Gott nicht gefallen. Man stelle sich vor, jeder ließe seinen Zehnten in Geldscheinen in Rauch aufsteigen zu Gott! Es geht gar nicht darum: „Die wollen nur euer Geld!“, auch nicht darum mit Spenden etwas zu bewirken, worauf man wieder stolz sein könnte. „Er hat uns die Synagoge erbaut und ist es wert, dass du ihm hilfst“. Das ehrliche Opfer ist absichtsfrei ohne Manipulation.

 

Wir halten also fest. Das Zehnten-Opfer an Gott vor dem mosaischen Gesetz ist freiwillig und zweckfrei.

2.     Im Gesetz des AT

 

3.Mose 27,30: Gott hat dem Volk Israel, das ihm gehört, das Land Israel, das sein Besitz ist (2.Chr.20,11), zum Eigentum gegeben. Er erklärt den Zehnten als Abgabe für ihn, den Herrn des Landes, als sein Eigentum: Es gehört dem Herrn und es ist ihm heilig, d.h. nicht die Israeliten, sondern Gott hatte darüber zu bestimmen, was damit geschehen sollte.Festzuhalten ist, dass es der Zehnte des gesegneten und verheißenen Landes ist, der Gott zusteht, und dass er nicht von den Edomitern und Moabitern, sondern von den Israeliten genommen wurde.

 

4.Mose 3,11-13: Zu den Besitzverhältnissen des Alten Bundes gehört auch dazu, dass die Erstgeburt dem Herrn gehört, also nicht nur das zehnte Schaf, sondern auch das erste. Das ist auch ein wichtiges Prinzip, das man nicht nur am Ende des Ertrages gibt, sondern am Anfang: Spr.3,9-10.

Nun nimmt sich Gott anstelle der Erstgeburten aus allen Stämmen Israels die Leviten als einen von zwölf Stämmen insgesamt.

 

4.Mose 18,21+24: Gott gibt den Zehnten, der ihm gehört, den Leviten. Er könnte ihn in Rauch aufsteigen lassen; aber er ordnet an, daß damit die Versorgung der Menschen, die unmittelbar am Zelt der Begegnung arbeiten sollen, geregelt wird.

 

4.Mose 18,25: Die Leviten wiederum, die zwar kein Erbbesitz, aber immerhin noch Weideland in Israel besaßen, sollten auch den Zehnten den Priestern, die kein Eigentum an Land besaßen (Hes.44,28), geben; das wird dann der Zehnte vom Zehnten. Die Priester werden von Gott damit getröstet, dass er ihr Eigentum ist. Ist das ok.? Im BFP ist es üblich, dass die vollzeitlichen Pastoren und Mitarbeiter, ihren Zehnten zumindest zum Teil an die übergemeindlichen Mitarbeiter wie Bibelschuldirektor usw. weiterleiten.

 

Auch Gemeinden entscheiden sich immer wieder, einen bestimmten Prozentsatz ihres Haushaltes/Einkommens, manchmal ist das 10%, wegzugeben in missionarische Projekte. Dazu später mehr. Wenn man überhaupt den Begriff des Zehnten in dem Zusammenhang anwendet, kann das aber nicht der Zehnte vom Zehnten sein; denn den haben die Empfänger des Zehnten ja bereits verzehntet. In unserer Gemeinde stehen fast 10% der Mitglieder im geistlichen Dienst bzw. einer Ausbildung dafür bzw. werden von Reich-Gottes-Geldern versorgt.

 

Gefahr von Mt.15,5: Eigenmächtige Zweckentfremdung des den Eltern zugedachten Betrages. Wenn dann ist dies eine Frage des Budgets, die sowohl die Versorgung der Vollzeitler als auch die Anliegen von Mission usw. im Auge hat.

 

Neh.13,10: Wenn man dies nicht im Auge hat, kann es nämlich passieren, dass irgendwann keine Vollzeitler mehr da sind und viele Dienste brach liegen oder zumindest an Qualität und Betonung verlieren. In geistlichen Blütezeiten ging es auch den Leviten gut, während in Zeiten des geistlichen Niedergangs auch die Versorgung zurückging. Auch diese Aussage muss man wieder unterscheiden von der Situation z.B. einer Aufbauarbeit, die auf ehrenamtlicher Basis geschieht, und von dem nach wie vor prägenden ntl. Verständnis des allgemeinen Priestertums.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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3. Im Neuen Bund (nach dem Gesetz)

 

3.1. Vorbemerkungen

2.Thess.3,12 ; Eph.4,28: Fluch des Ackers macht Mühe, Segen ist es, das eigene, nicht fremdes oder geklautes Brot essen zu können, d.h. das man sich erarbeitet hat. Das darüber hinaus weisende Ziel ist es, in der Lage zu sein, anderen bzw. überhaupt etwas geben zu können.

 

Apg.4,34-35;11,29: Sozialer Ausgleich innerhalb der Gemeinde war üblich und Standard: Ziel!

Röm.12,13: Bedürfnisse registrieren und beachten

 

1.Kor.16,2: Kollekten im Zusammenhang mit dem Herrentag und den damit verbundenen Versammlungen und Mahlfeiern sollten vorbereitet werden.

 

3.2. Allgemeines Prinzip: Rückfluss materiellen Segens zu Reichsgottesarbeitern

·       im Reisedienst: 1.Kor.9,6-11.14 (Begründung 1.Kor.9,13 Rückschluß auf Zehnten?)

·       im Gemeindedienst: Gal.6,6; 2.Tim.2,4-6 (wichtig: wer ist eingesetzt, bestätigt, hat berechtigte Erwartung bzw. Anspruch);

·       in Lehrdiensten 1.Tim.5,17-18: Lehrdienst erfordert für Leviten und Lehrer zeitliche Freisetzung/Studium

 

3.3. Verantwortung für das eigene Haus/Familie/Gemeinde, dann draußen: 1.Tim.5,8

Auch Gemeinden entscheiden sich, wie gesagt,immer wieder, einen bestimmten Prozentsatz ihres Haushaltes/Einkommens, manchmal ist das 10%, wegzugeben in missionarische Projekte.Wenn man überhaupt den Begriff des Zehnten in dem Zusammenhang anwendet, kann das aber nicht der Zehnte vom Zehnten sein; denn den haben die Empfänger des Zehnten ja bereits verzehntet. In unserer Gemeinde stehen fast 10% der Mitglieder im geistlichen Dienst bzw. einer Ausbildung dafür bzw. werden von Reich-Gottes-Geldern versorgt. Gefahr von Mt.15,5: Eigenmächtige Zweckentfremdung des den Eltern zugedachten Betrages. Wenn dann ist dies eine Frage des Budgets, die sowohl die Versorgung der Vollzeitler als auch die Anliegen von Mission usw. im Auge hat. (Ungute Erfahrung, großzügig Geld wegzugeben, sieht auch gut aus, während die Mitarbeiter unterversorgt sind.)

 

3.4. Gefahr der Überbetonung des Zehnten: Hebr.6,1-2

Es gehört nicht zur Lehre, schon gar nicht zu den Grundlehren (Alpha) des Neuen Testaments für die Gemeinden. Es wird weder direkt aufgehoben noch neu betont. Der Zehnte wurde wie gesagt von den Israeliten erhoben; daher sind alle anderen Völker zunächst frei davon. Die Überbetonung bringt eine Schieflage, begünstigt Geldgier unter den direkten Empfängern und kann sich verselbständigen. (Gute Übung Geld verbrennen! Keiner kriegt es.)

 

Freiwillige Tempelsteuer: nicht unter dem Gesetz Mt.17,24ff.

 

3.5. Gefahr der Heuchelei in Verbindung mit 10%

„Weißt du wieviel das bei uns ist?“ Pharisäismus Lk.18,12; Pfennigfuchserei (Mt.23) statt.

Gewissenhaftigkeit (Lk.11,42); Ehrlichkeit Gott gegenüber (Apg.5,1ff., Ananias und Saphira)